EBGS - Literaturkurs 12/4 2000 / 2001

" V O R S T A D TZ A U B E R "

"Wenn ein Baum im Wald fällt und niemand da ist, der es hört, macht es dann ein Geräusch?"


ZUM STÜCK

Ein Parkplatz vor einem Supermarkt in irgendeinem Vorort.

5 junge Menschen treffen sich hier, leben in den Tag hinein.
Aggressionen, Beziehungskonflikte, Drogen, Zukunftsphantasien beherrschen ihren Alltag.
Die Hoffnungslosigkeit hält sie zusammen.
Doch dann kommt ein alter Freund zu Besuch in seine Heimatstadt, der Rockstar, der es geschafft hat.
Die Welt draußen hält Einzug zwischen Bierdosen, Pizzakartons und Müllcontainern und fordert von ihnen ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.
Die flapsige Unbekümmertheit und Oberflächlichkeit bricht auseinander und die Tragik ihrer kurzen Biographien tritt zutage, deren Scheitern vorherbestimmt scheint.
Tagträume und Frustrationen prallen schonungslos aufeinander.

Am Ende bleiben die Verletzbaren und Sensiblen als Opfer auf der Strecke ...
 

ES SPIELEN

TIM / Marc GRUNWALD
BUFF / Lisa FUCHS
JEFF / Janosch STEUWER
CHAUDRY / Miracel KOWSKY
PAKEEZA / Taraneh AZGARIEH
BEE-BEE / Isil DEMIRASLAN
SOOZE / Iska GEDZIUS, Martina JOOSTEN
PONY / Florian AMMON
ERICA / Britta KAPPEL, Andrea ZIFFUS

LICHT / Stefan ELSPASS
TON & MUSIK / Sebastian BLUHM
REQUISITE & BÜHNENBILD / Nadine KOHLER-SVENDSEN, Yvonne STERNBERG
REGIEBUCH / Marie STUHRHAHN
LEITUNG / Jochen K.GERBERDING

"Wenn ein Baum im Wald umfällt und keiner da ist, der es hört, macht es dann ein Geräusch ?"

Dies ist die philosophische Frage des Literaturkursstückes 2001: über die man wahrhaftig streiten kann. Eindeutig lässt sich jedoch die Frage beantworten, der sich der Literaturkurs 12 in diesem Zusammenhang im Winter 2002 stellten musste:

. "Wenn ein Schüler sich in der Stückewahl seines Kurses durchsetzt, und dann verschwindet, wird das Stück dann trotzdem ein Erfolg ?"

Oh ja! Das kann man wohl sagen! Und was für einer! Ein Erfolg, der nicht erahnt werden konnte, bis er plötzlich da war. Denn unserer Mission ein gelungenes Stück auf die Bühne zu bringen, stellten sich einige Hürden in den Weg. Zuerst einmal die Frage wie man aus der Filmvorlage ohne Drehbuch ein Theaterstück zaubert. ("Stefan, habt ihr bei Elspass auch Limousinen ?") Aus das Drehbuch endlich auftauchte, war es zu unser aller Schrecken in Englisch. Die Übersetzung sollte uns einige Schwierigkeiten bereiten, jedoch nicht so viele wie die Rollenbesetzung. Kann der Rockstar "Pony" auch eine Frau sein ? Ist der Name "Pony" nicht eine Zumutung ?

Was passiert mit den doppelt besetzten Rollen ? Soll "Bee-Bee" am Schluss wirklich sterben ? Wie kürzen wir das Stück auf eine verdauliche Länge ? Immer wieder wurden Ideen über den Haufen geworfen und das Stück umgekrempelt.

An manchen Donnerstagen graute es mir vor den drei Stunden Literatur am Nachmittag. In der 13. sehnte ich mich nach der Aula-Atmosphäre. Während der Probenmonate verließen uns zwei Mittstreiter, vier weitere flüchteten nach den Aufführungen von der Schule. Fast hätte uns Madonna in unsere drei Aufführungstermine gepfuscht. Letztlich musste die Popqueen ihr Konzert absagen, da sich das Publikum an diesem heißen Juni-Abend ins Dachstudio drängte, um uns zu applaudieren. Die Gruppe hatte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zusammengerauft. Alle zogen an einem Strang. Das Stück war an uns und wir an dem Stück gewachsen.

Noch immer bin ich fasziniert von dem schauspielerischen Können aller Darsteller und dem Engagement der letzten Tage. Gemeinsam haben wir aus dem Nichts etwas auf die Beine gestellt.

Für diese wunderbare Erinnerung danke ich euch !    Britta Kappel